Der Tradition der Kirchenväter und der Hl. Schrift gemäß, gibt es drei Weisen des Verzichts. Die erste bezieht sich auf das, was materiell ist; wir müssen alle Reichtümer und Güter dieser Welt geringschätzen lernen. Bei der zweiten Weise fangen wir an, unsere bisherige Art zu leben - mit all den Lastern und Leidenschaften unseres Geistes und unseres Körpers - als Unrat zu betrachten. Mittels der dritten Weise lösen wir schrittweise unser Denken von aller gegenwärtigen und sichtbaren Wirklichkeit los, um nur noch nach der kommenden Wirklichkeit Ausschau zu halten und nur noch die unsichtbare Wirklichkeit zu ersehnen. Alle diese drei Weisen des Verzichts müssen beachtet werden, wie der Herr es Abraham befohlen hat, wenn er sagt: „Verlasse dein Land, deine Familie und das Haus deines Vaters“ (Gen 12,1). Zuerst hat er gesagt: „Verlasse dein Land“, das heißt die irdischen Reichtümer. An zweiter Stelle: „Verlasse deine Familie“, das heißt die bisherigen schlechten Angewohnheiten und Laster, die sich seit unserer Geburt in uns entwickelt haben, die mit uns – wie Verwandte − eng verbunden sind. An dritter Stelle: „Verlasse das Haus deines Vaters“, das heißt jegliches Verhaftet-Sein an den äußeren Schein der gegenwärtigen Welt, wie sie sich unseren Augen darbietet. Halten wir Ausschau, wie es der Apostel Paulus sagt, „die wir nicht auf das Sichtbare starren, sondern nach dem Unsichtbaren ausblicken; denn das Sichtbare ist vergänglich, das Unsichtbare ist ewig (2 Kor 4,18); denn „unsere Heimat [...] ist im Himmel“ (Phil 3,20). Wir werden dadurch aus dem Haus unseres bisherigen Vaters ausziehen, der unser Vater gemäß des alten Menschen war, seit unserer Geburt, als wir noch „von Natur aus Kinder des Zorns wie die anderen“ (Eph 2,3) waren, und wir werden die gesamte Aufmerksamkeit unseres Geistes auf die himmlischen Dinge lenken. Dann wird sich unsere Seele durch beständiges Bedenken der Angelegenheiten Gottes und mittels kontemplativer Schau bis zur unsichtbaren Wirklichkeit erheben.
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