„Was soll ich tun?“ Hierauf gäbe es eine prompte Antwort: „Ich werde die Hungernden sättigen; ich werde meine Speicher für alle öffnen [...] Ich werde sie großzügig einladen: Kommt alle zu mir, die ihr nicht genug zu essen habt; holt euch – jeder was er braucht – euren Teil der Gaben Gottes: sie fließen wie aus einem öffentlichen Brunnen.“ Du aber, du reicher Narr, bist weit davon entfernt so zu handeln. Warum? Du vergönnst es den anderen nicht, sich des Wohlstands zu erfreuen; du stellst kleinliche Berechnungen an; du machst dir nicht etwa Gedanken darüber, wie du einem jeden das Nötige zuteilen könntest, sondern darüber, wie du alles, was du besitzt, zusammenhalten und die anderen daran hindern kannst, in dessen Genuss zu kommen [...]
Nehmt euch in acht, liebe Brüder, dass euch nicht das gleiche Los zuteil wird wie diesem Menschen! Die Schrift bietet uns dieses Beispiel, damit wir uns ja nicht genauso verhalten. Mach es wie die Erde: bring Früchte hervor und erweise dich nicht minderwertiger als sie, die doch keine Seele hat! Sie bringt ihre Erträge nicht zum eigenen Ergötzen, sondern um dir damit zu dienen. Im Gegensatz dazu erntest du den ganzen Ertrag deiner Wohltätigkeit für dich selber. Denn der Segen, der guten Werken entspringt, kehrt zu denen zurück, die sie tun. Du hattest eine offenen Hand für die Hungrigen: was du gegeben hast, das bleibt aber bei dir und kommt sogar mit einem Zuschlag zu dir zurück! Wie das Getreidekorn, wenn es in die Erde fällt, dem nützt, der es ausgesät hat, so bringt dein Brot für den Hungernden später für dich selbst einen überreichen Ertrag. Das Ende deiner Bemühungen möge für dich zum Beginn der Aussaat im Himmel werden.
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