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Montag, 16 Oktober 2017 : Kommentar Dem hl. Romanos Melodos

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Du hast die Verzweiflung Ninives vorausgesehen, du hast die schon ausgesprochene Drohung zurückgenommen, Herr, und dein Erbarmen hat deinen Zorn besiegt. Hab auch heute Mitleid mit deinem Volk und deiner Stadt; nimm unsre Umkehr an und schlag unsre Feinde zurück auf die Fürbitte der Gottesmutter mit mächtiger Hand. Das Lazarett der Reue steht allen Erkrankungen der Seele offen: Kommt, lasst uns hineilen und Kraft bekommen für unsere Seelen. Im Bereuen hat die Sünderin ihren Frieden wiedererlangt, ist Petrus befreit worden von seiner Treulosigkeit, konnte David seine Schwermut ablegen, sind die Einwohner Ninives heil geworden (Lk 7,50; 22,62; 2 Sam 12,13). Lasst uns also nicht zaudern, lasst uns aufstehen, und dem Herrn unsere Verwundung zeigen, lassen wir uns verbinden! Denn die Art und Weise, wie er unserer Reue begegnet, übertrifft alle Erwartung. Von keinem einzigen, der zu ihm kommt, verlangt er irgendein Honorar; denn er könnte ihm nichts schenken, was den gleichen Wert hätte wie die Heilung. Ohne Entgelt haben alle ihre Gesundheit wiedererlangt, haben aber gegeben, was sie konnten: Tränen an Stelle von Geschenken; denn Tränen sind für diesen Befreier kostbare Erzeugnisse der Liebe und Sehnsucht. Zeugen dafür sind die Sünderin, Petrus, David und die Bewohner von Ninive; denn als sie dem Befreier zu Füßen fielen, hatten sie nur ihr Seufzen und Weinen mitgebracht, und er nahm ihre Reue an. Tränen sind manchmal stärker als Gott, wenn man so sagen darf; sie tun ihm wirklich Gewalt an. Denn der Barmherzige lässt sich mit Freuden durch Tränen, jedenfalls durch gottgewollte Trauer, in Ketten legen (vgl. 2 Kor 7,10) [...] Weinen wir also von Herzen wie die Bewohner Ninives, die durch ihre Reue den Himmel aufschlossen und vom Befreier wahrgenommen wurden, der ihre Reue annahm.

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