Marta und Maria waren zwei Schwestern, die nicht nur gleichen Geblüts waren, sondern auch von gleicher Frömmigkeit. Beide waren sie dem Herrn verbunden und stellten sich während seines irdischen Lebens in seinen Dienst. Marta nahm in so auf, wie man einen Reisenden aufzunehmen pflegt. Und doch war sie eine Dienerin, die ihren Herrn aufnimmt, eine Kranke, die ihren Retter, ein Geschöpf, das seinen Schöpfer aufnimmt [...] Der Herr hatte wirklich die Gestalt eines Knechtes annehmen wollen, um von Dienern ernährt werden zu können [...]
Nun also wird der Herr wie ein Gast empfangen. „Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden“ (Joh 1,11−12). Die so angenommenen Diener wurden zu seinen Brüdern, die so befreiten Gefangenen wurden zu seinen Miterben. Keiner von euch darf aber sagen: Selig, die die Chance hatten, Christus in ihrem Haus aufzunehmen! Bekümmere dich doch nicht, klage nicht, dass du zu einer Zeit geboren bist, wo du den Herrn nicht mehr leibhaftig sehen kannst. Er hat dir nicht sein Wohlwollen entzogen, hat er doch gesagt: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ (Mt 25,40).
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