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Sonntag, 30 April 2017 : Kommentar Hl. Gregor der Große

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Zwei Jünger waren auf dem Weg. Sie glaubten nicht, und doch sprachen sie vom Herrn. Plötzlich erschien er ihnen, doch in einer Gestalt, in der sie ihn nicht erkennen konnten [...] Sie laden ihn ein, mit in ihre Unterkunft zu kommen, so wie man es mit Reisenden macht [...] Sie bereiten das Essen vor, stellen die Speisen bereit, und Gott, den sie in der Auslegung der Schrift nicht erkannt hatten, Ihn erkannten sie beim Brechen des Brotes. Nicht also beim Hören der Vorschriften Gottes wurden sie erleuchtet, sondern in ihrer Erfüllung: „Nicht die sind vor Gott gerecht, die das Gesetz hören, sondern er wird die für gerecht erklären, die das Gesetz tun“ (Röm 2,13). Wenn einer verstehen will, was er gehört hat, dann soll er eiligst verwirklichen, was er davon schon hat ergreifen können. Der Herr ist nicht erkannt worden, als er sprach; er wollte sich offenbaren, als ihm zu essen angeboten wurde. Lieben wir also die Gastfreundschaft, geliebte Brüder. Und lieben wir es, die gelebte Liebe zu tun. Paulus bekräftigt hierzu: „Die Bruderliebe soll bleiben. Vergesst die Gastfreundschaft nicht; denn durch sie haben einige, ohne es zu ahnen, Engel beherbergt“ (Hebr 13,1; Gen 18,1f.). Petrus sagt ebenfalls: „Seid untereinander gastfreundlich, ohne zu murren“ (1 Petr 4,9). Und die Wahrheit selbst tut euch kund: „Ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen“ [...] „Was ihr einem meiner Geringsten getan habt“, wird der Herr uns am Tag des Gerichts sagen, „das habt ihr mir getan“ (vgl. Mt 25,35.40). [...] Und allem zum Trotz sind wir so träge im Umgang mit der Gnade der Gastfreundschaft! Ermessen wir doch, meine Brüder, die Größe dieser Tugend. Empfangen wir Christus an unserem Tisch, um auch bei seinem ewigen Festmahl empfangen werden zu können. Gewähren wir hier Gastfreundschaft, wenn Christus gegenwärtig ist im Fremden, damit wir beim Gericht nicht wie Fremde dastehen, die er nicht kennt (Lk 13,25), sondern uns empfängt als Brüder in seinem Reich.

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