Es steht geschrieben: „So sind wir, die vielen, ein Leib in Christus, als einzelne aber sind wir Glieder, die zueinander gehören“ (Röm 12,5). Denn Christus führt uns zur Einheit zusammen durch die Bande der Liebe: „Er vereinigte die beiden Teile (Juden und Heiden) und riss durch sein Sterben die trennende Wand der Feindschaft nieder. Er hob das Gesetz samt seinen Geboten und Forderungen auf [...]“ (Eph 2,14−15) Wir müssen also die gleichen Gedanken füreinander haben: „Wenn darum ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit; wenn ein Glied geehrt wird, freuen sich alle“ (1 Kor 12,26). Deshalb, sagt der heilige Paulus weiter: „Darum nehmt einander an, wie auch Christus uns angenommen hat, zur Ehre Gottes“ (Röm 15,7). Nehmen wir einander an, wenn wir eines Sinnes sein wollen. „Einer trage des anderen Last. Im Frieden vereint, bewahren wir die Einheit in dem einen Geist“ (vgl. Eph 4,2−3). So hat Gott uns angenommen in Christus. Denn dieser hat ganz richtig gesagt: „Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen Sohn für uns hingegeben hat“ (vgl. Joh 3,16). Denn der Sohn war ja wirklich das Lösegeld für unser aller Leben. Wir wurden vom Tod befreit, losgekauft vom Tod und von der Sünde.
Der heilige Paulus erhellt die Perspektiven dieses Heilsplans, wenn er sagt, dass „Christus der Diener der Beschnittenen geworden ist um der Treue Gottes willen“ (vgl. Röm 15,8). Denn Gott hatte den Patriarchen, den Vätern der Juden, versprochen, dass er ihre Nachkommenschaft segnen würde, die so zahlreich sein werde, wie die Sterne am Himmel. Deshalb hat sich das Wort, das Gott ist, geoffenbart im Fleisch und wurde Mensch. Er erhält die ganze Schöpfung im Sein und steht für das Wohlergehen von allem, was existiert, ein, denn er ist Gott. Doch er ist in diese Welt gekommen, indem er Fleisch annahm, „nicht um bedient zu werden, sondern um zu dienen“, wie er selbst sagt, „und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele“ (vgl. Mk 10,45).
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