Als das Wort im Schoß der Jungfrau Fleisch geworden war und so „unter uns gewohnt hat“ (Joh 1,14), fand eine seltsame, ungewöhnliche Vereinigung statt. So wie mit der Wiedererweckung Christi alle Erwählten wiedererweckt wurden, so wurde in Christus auch eine Hochzeit gefeiert: die Kirche wurde durch die Bande der Ehe mit einem Gemahl eins, als der Gottmensch die ganze Fülle der Geistesgaben empfing und die ganze Gottheit in einem Leib Wohnung nahm, der dem unseren gleicht… Christus wurde durch den Heiligen Geist Mensch, und trat „wie ein Bräutigam aus seinem Gemach hervor“ (Ps 19,6); er trat aus dem Schoß der Jungfrau hervor, der tatsächlich sein Brautgemach war. Durch ihre Wiedergeburt im Wasser und im selben Geist wird die Kirche nun ein Leib in Christus, so sehr, dass die zwei „ein Fleisch sind“ (Mt 19,5), was, bezogen auf Christus und die Kirche, ein tiefes Geheimnis ist“ (Eph 5,31). Diese Ehe dauert von Beginn der Fleischwerdung Christi bis zu dem Augenblick, da Christus wiederkommt und alle Riten der ehelichen Vereinigung vollzogen sind. Dann gehen diejenigen, die bereit sind und die die Voraussetzungen für diese große Vereinigung gebührend erfüllt haben, voller Ehrfurcht in den Hochzeitssaal (Mt 25,10). Währenddessen schreitet die Christus versprochene Braut auf ihren Gemahl zu und bewahrt den Bund mit ihm in Glauben und in der Liebe alle Tage, bis er wiederkommt.
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