In seinen rätselhaften Ratschlüssen hatte der Vater seinem einzigen Sohn eine Braut geschaffen und sie ihm in prophetischen Bildern vorgestellt [...] Mose hat in seinem Buch geschrieben, „dass der Mann Vater und Mutter verlassen werde, um sich an seine Frau zu binden, so dass sie ein Fleisch würden“ (vgl. Gen 2,24). Der Prophet Mose hat von Mann und Frau in diesen Worten geredet, um Christus und seine Kirche anzukündigen. Mit dem durchdringenden Blick des Propheten sah er Christus dank dem Mysterium des Wassers mit der Kirche eins werden: er sah, wie Christus die Kirche schon im Schoß der Jungfrau an sich zieht, so wie die Kirche Christus im Taufwasser an sich zieht. Mann und Frau werden auf mystische Weise ganz eins. Deshalb betrachtete Mose mit verschleiertem Gesicht (Ex 34,33) Christus und die Kirche. Um den Juden die Wirklichkeit nicht in ihrer ganzen Klarheit aufzeigen zu müssen, nannte er ihn „Mann“ und sie „Frau“ [...] Der Schleier sollte dieses Geheimnis noch eine Zeit lang verhüllen. Niemand kannte die Bedeutung dieses großen Bildes; was es darstellte, war unbekannt.
Nachdem die Hochzeit gefeiert war, kam Paulus. Er sah den Schleier über ihrem Glanz liegen und zog ihn weg, um Christus und seine Gemahlin der ganzen Welt zu offenbaren. Er zeigt auf, dass beide sehr wohl mit dem, was Mose in seiner prophetischen Vision beschrieben hatte, gemeint waren. Der Apostel frohlockte in göttlicher Freude und rief: „Dies ist ein tiefes Geheimnis“ (Eph 5,32). Er hat die Bedeutung des verhüllten Bildes, das der Prophet Mann und Frau nannte, aufgedeckt: „ich beziehe es auf Christus und die Kirche“ (Eph 5,32), die nicht mehr zwei, sondern eins sind.
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