Daran erkennen wir, dass wir in Gott sind: Wenn wir in ihm vollkommen sind. Johannes will hier sagen: vollkommen in der Liebe (vgl. 1 Joh 4,17). Was ist jedoch die Vollendung der Liebe? Unsere Feinde zu lieben und sie so zu lieben, dass sie unsere Brüder werden. Unsere Liebe nämlich soll keine fleischliche sein. Liebe also deine Feinde, indem du wünschst, dass sie zu deinen Brüdern werden; liebe deine Feinde so, dass sie sich angerufen fühlen, mit dir in Gemeinschaft zu treten.
So nämlich liebte jener, der am Kreuz hängend, sprach: „Vater, vergibt ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“ (Lk 23,34). Er wollte sie dem ewigen Tod entreißen durch ein Gebet voller Erbarmen und voller Kraft. Zahlreich waren denn auch diejenigen, die geglaubt haben, und ihnen wurde verziehen, dass sie das Blut Christi vergossen haben. Sie haben es vergossen, indem sie sich gegen ihn stellten. Sie haben es daraufhin getrunken, als sie glaubten. Daran erkennen wir, dass wir in ihm sind: Wenn wir in ihm vollkommen sind. Zu dieser Vollendung der Feindesliebe lädt uns der Herr ein, wenn er sagt: Seid also vollkommen, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.
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